Fluten in Libyen: Europas Verantwortung und Folgen für schwarze Geflüchtete

September 21, 2023

Verwüstet: die Hafenstadt Darna Foto: Jamal Alkomaty / dpa

Verwüstet: die Hafenstadt Darna Foto: Jamal Alkomaty / dpa

Autoren: LeaveNoOneBehind, Refugee Network Libya, Fridays for Future, Solidarity with Refugees in Libya

Zerstörte Häuser, überflutete Gefängnisse, ganze Stadtteile die verschwunden sind. Die Klimakastrophe hat letzte Woche zehntausenden Menschen in Libyen das Leben gekostet. Und dabei geht es nicht einfach um eine Überschwemmung. Es geht um Gewalt, ausgelöst durch zerstörerische Klimapolitik und verstärkt durch rassistische Migrationspolitik.

Sonney, Refugee Network Libya:

Libya floods catastrophe has cost hundreds of migrants’ and refugees’ deaths . There are so many migrants and refugees in different prisons under torture of militia and this tragedy of flood is going to put them in serious risk.

Geflüchtete werden in Libyen regelmäßig entführt und in marode Foltergefängnisse gesperrt. Dort sind sie Katastrophen wie einer Flut schutzlos ausgesetzt. Ein illegales Foltergefängnis in Derna wurde komplett weggespült.

Libyen ist aber nicht erst seit der Flutkatastrophe kein sicheres Land für Geflüchtete und Migrantinnen. Vor allem Schwarzafrikaner innen werden seit Jahren in offiziellen und inoffiziellen Gefängnissen gefoltert, vergewaltigt, versklavt und ermordet. All das wurde von vielen Menschenrechtsorganisationen bestätigt.

Das hält aber Deutschland und die EU nicht davon ab, Millionen von Euros in die sogenannte libysche Küstenwache zu zahlen, die dann unterstützt durch Frontex Boote auf dem Mittelmeer abfängt und Menschen in diese Hölle zurückzubringen.

Sonney, Refugee Network Libya:

We call EU and Italy to stop agreement and fund to so-called Libyan coast guard, not to push migrants and refugees into the hell. We demand protection and evacuation of refugees to safe place. We demand release of every refugee in a secretive prison in Libya.

Es kann nicht sein, dass unsere Steuergelder für solche schrecklichen Gräueltaten an schutzsuchende Menschen verwendet werden. Es reicht! Wir wollen keine weitere Finanzierung der sogenannten libyschen Küstenwache und anderer krimineller Elemente in Libyen. Wir fordern die sofortige Evakuierung von schutzsuchenden Menschen in sichere Länder der EU.

Wir werden aktiv, wo Staaten versagen. Aber nur mit deiner Unterstützung!

Mit unserer Arbeit üben wir Druck auf die deutsche Politik aus, Verantwortung zu übernehmen und endlich etwas zu ändern! Eure Spenden werden für die #LeaveNoOneBehind-Kampagne eingesetzt: Für unsere eigenen Projekte, sowie für geförderte Projekte und Organisationen, die dringend notwendige Unterstützung an den EU-Außengrenzen und auf den Fluchtrouten leisten.