Was tut #LeaveNoOneBehind?

#LeaveNoOneBehind ist gelebte Solidarität für Menschen auf der Flucht! Wir werden aktiv, wo Staaten versagen.

Gelebte Solidarität mit #LeaveNoOneBehind heißt: Wir unterstützen Menschen auf der Flucht und Initiativen, die das ebenfalls tun.
Wir versuchen, in Krisensituationen schnell zu reagieren und bieten eine Plattform für aktive Initiativen und Organisationen an den EU-Außengrenzen und darüber hinaus.

Das Jahr 2020 stand im Zeichen des Beginns der Pandemie: Während man zu Hause bleiben sollte, gab es viele Geflüchtete, die weder ein Zuhause hatten noch Abstand halten konnten. Im griechischen Lager Moria lebten vor Beginn der Pandemie 20.000 Menschen in einem Camp mit Kapazitäten für ca. 3.000 Personen. Auf engstem Raum, ohne ausreichende Sanitäranlagen und Zugang zu medizinischer Versorgung war ein adäquater Schutz vor dem Virus unmöglich. 

Mit mehr als 100 Personen aus Medien, Kultur und zivilgesellschaftlichen Organisationen, starteten wir deshalb die #LeaveNoOneBehind-Kampagne, um auf die katastrophale Lage aufmerksam zu machen, die Evakuierung der überfüllten Lager durchzusetzen und finanzielle Mittel für humanitäre Projekte zu sammeln.

Im Herbst 2020 brannte das größte Lager in der EU vollständig ab. Nachdem auch dieses offensichtliche Scheitern der Europäischen Asylpolitik nicht zu einem Umdenken führte zeigte sich immer deutlicher, dass unsere Arbeit langfristig gebraucht wird: Um der Zivilgesellschaft und den vielen kleinen NGOs an den EU-Außengrenzen eine Struktur zu bieten, die in der Lage ist Bildungs- sowie Fundraisingkampagnen administrativ, finanziell und kreativ zu unterstützen. Aus dieser Notwendigkeit heraus wuchs die Kampagne #LeaveNoOneBehind seit September 2020 zu einer Supportstruktur an, die nicht nur mehr Fundraising für kleine NGOs und Initiativen betreibt, sondern auch politische Aufklärungsarbeit leistet und eigene Projekte und Aktionen in Krisensituationen startet. Das hauptamtliche Team von #LeaveNoOneBehind sitzt in Berlin.

Wo sind wir mittlerweile tätig?

  • Die Europäischen Außengrenzen, wo wir uns gegen die tödliche Abschottungspolitik der EU einsetzen. Tagtäglich sind Menschen auf der Flucht Grenzgewalt ausgesetzt, deren Rechte in brutalen Pushbacks, bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer oder in den inhumanen Lagern verletzt werden. Unsere Einsatzgebiete sind: Die griechischen Inseln, die kroatisch-bosnische Grenze, die belarussisch-polnische Grenze und das zentrale Mittelmeer.
  • In Afghanistan, wo seit der Machtübernahme durch die Taliban kein Bundesaufnahmeprogramm, das der Situation in Afghanistan gerecht wird, geschaffen wurde. Mit der Kabulluftbrücke unterstützen wir gefährdete Menschen bei der Flucht.
  • In Ukraine leisten wir im Zuge von Putins tödlichem Angriffskrieg gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen Nothilfe.
  • In der Türkei und Nordsyrien unterstützen wir mit der Lieferung von Hilfsgütern nachdem schweren Erdbeben.

Hier findest du eine Übersicht über unsere unsere Projekte und unsere geförderten Partnerorganisationen.

Unsere Mission

  1. Wir stehen ein für Solidarität an den europäischen Außengrenzen und dort, wo Menschen auf der Flucht zurückgelassen oder ihre Rechte gebrochen werden.
  2. Wir schauen hin, wenn Staaten es nicht tun.
  3. Wir springen mit eigenen Teams überall ein, wo Menschen vergessen werden.
  4. Wir unterstützen lokale Hilfsorganisationen, bieten solidarischen Projekten eine Plattform und schaffen mit unserer Aufklärungsarbeit eine kritische Öffentlichkeit.
LeaveNoOneBehind Team Foto

Was machen wir mit den Spenden?

Ein Hauptfokus unserer Arbeit liegt dabei darauf, das bürgerschaftliche Engagement zu diesen Themen zu fördern und über gezielte Fundraising-Kampagnen Mittel für Projekte an den EU-Außengrenzen, im zentralen Mittelmeer, in Afghanistan, in der Ukraine und an neu entstandenen Krisenherden zu sammeln. 

Diese Mittel werden in zahlreichen Projekten eingesetzt:

  • Soforthilfe mit Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten oder medizinischer Ausstattung,
  • Koordinations- und Dokumentationsplattform für Notfälle und Gefahrensituationen im Mittelmeer
  • Unterstützung der zivilen Seenotrettung und Beobachtungsmissionen
  • Evakuierungsmissionen in Krisengebieten
  • Unterstützung von Bildungsprogrammen in Lagern und Afghanistan

Dabei ist es uns wichtig, eine Supports-Struktur aufzubauen, ohne die unhaltbaren Verhältnisse zu stabilisieren. Wir wollen den Mangel nicht ausgleichen, sondern ihn abschaffen. Das Leid an den europäischen Außengrenzen und die politisch gewollte strukturelle Abschottung kann ein gemeinnütziger Verein alleine nicht mildern oder aufheben – aber im Rahmen der Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Akteur*innen eingreifen und den schutzsuchenden Menschen aktiv solidarisch zur Seite stehen.

Genauere Informationen, wo und wie Spendengelder eingesetzt werden, findet ihr in unseren Jahresberichten.