18.07.25 – Vernissage: Kunstausstellung „Null Jahre“
Juni 17, 2025

„Null Jahre“ – Solidarische Kunstausstellung gegen die Kriminalisierung von Flucht
Eröffnung:
18. Juli 2025, Einlass 18:00 Uhr
Ort:
Münzenberg Forum Berlin
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Laufzeit:
18. Juli – 12. Oktober 2025
Eintritt:
frei – Spenden willkommen
Ticket:
Kostenloses Ticket für die Lesung buchen
Wenn Flucht kriminalisiert wird, wenn Helfende zu Angeklagten und Geflüchtete zu „Schmuggler*innen“ gemacht werden – dann müssen wir laut werden. Mit Kunst. Mit Haltung. Mit Solidarität.
„Null Jahre“ ist eine politische Kunstausstellung, die sich der dramatischen Realität an den Außengrenzen Europas stellt: Menschen, die Boote steuern, um sich und andere in Sicherheit zu bringen, werden in vielen EU-Staaten zu hunderten Jahren Haft verurteilt – oft ohne faires Verfahren, ohne öffentliche Aufmerksamkeit, ohne Gerechtigkeit.
Die Ausstellung
Über 50 Illustrator*innen, Comic Artists und politische Künstler*innen machen mit ihren Arbeiten sichtbar, was sonst im Verborgenen bleibt: die Kämpfe, Hoffnungen und Ungerechtigkeiten, die Menschen auf der Flucht erleben – und die systematische Entrechtung, der sie ausgesetzt sind.
Die Werke erzählen Geschichten von Widerstand und Menschlichkeit – und fordern eine Gesellschaft heraus, die lieber Grenzen schützt als Leben.
Beteiligt sind u. a.:
Marc-Uwe Kling & Bernd Kissel, Reinhard Kleist, Birgit Weyhe, Sheree Domingo, Mehrdad Zaeri, Hamed Eshrat, Gizem Erdem, Hong Le, Bilge Emir, Adrian Pourviseh, Magdalena Kaszuba, Marc Hennes, Peter Eickmeyer & Gaby von Borstel – sowie viele weitere Stimmen, die selbst von Rassismus, Ausgrenzung und Vertreibung betroffen sind.
Vernissage am 18. Juli
Zur Ausstellungseröffnung verwandelt sich der Salon im Münzenberg Forum Berlin in einen Ort der Begegnung, der Kunst und des politischen Ausdrucks:
- Lesung mit Vanessa Vu aus Komm dahin, wo es still ist
- Q&A mit den Menschenrechtsanwälten von Human Rights Legal Project Samos
- Live-Painting mit B. Ton
- Live-Portrait-Zeichnen mit Der Goldenen Discofaust
- Musik von Momo Novus & MC Hasan
Im Mittelpunkt stehen nicht nur Bilder – sondern Menschen, Erfahrungen, Stimmen. Und der gemeinsame Wille, nicht länger zuzusehen.
Wofür wir stehen
„Null Jahre“ ist mehr als eine Ausstellung.
Sie ist ein solidarisches Kunstprojekt – und ein Appell gegen ein System, das Flucht kriminalisiert.
Der gesamte Erlös aus dem Verkauf der Werke fließt in Rechtsbeistand und Gerichtsprozesse für inhaftierte Geflüchtete in der EU.
Die Künstler*innen
Vanessa Vu
Komm dahin, wo es still ist
Eine Erkundung
Die Lebenswege des Schriftstellers Ahmad Katlesh und der Journalistin Vanessa Vu sind durchtränkt, aber nicht bestimmt von Kriegen, Flucht und Migration. Doch was bedeuten diese Erfahrungen für ihre Gegenwart? Katlesh floh aus Syrien und lebte mehrere Jahre in Jordanien, bevor er 2016 nach Deutschland kam. Vu ist in Deutschland geboren und lebte die ersten Jahre in einem Asylbewerberheim in Niederbayern, ihre Eltern kamen aus Vietnam. Im Tanz lernten beide sich kennen, in den darauffolgenden E-Mails näherten sie sich einander an.
Was als privater Austausch begann, öffnen sie angesichts der Diskursverschiebungen nach rechts nun einem breiteren Publikum. Dem Hass setzen sie ganz persönliche Geschichten entgegen. Sie erzählen einander in freier Assoziation Anekdoten aus Syrien, Niederbayern, Vietnam und all den Orten, an die es sie verschlagen hat, suchen darin Parallelen und Unterschiede, verblasste und fehlende Erinnerungen, und arbeiten so ihre Migrationsbiografien auf. Ein Buch über Internetcafés, Geister und Grenzen, über Missverständnisse und davon, was es heißt, wenn Politisches immer wieder ins Private einbricht.
Vanessa Vu, geboren 1991, hat Ethnologie, Internationales Recht und Südostasien in München, Paris und London studiert. Sie besuchte die Deutsche Journalistenschule und wurde im Anschluss Redakteurin für ZEIT Online. Vu wurde für ihre Arbeit u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Helmut-Schmidt-Preis und dem Lessing-Preis für Kritik ausgezeichnet. Sie moderiert das «Klassenzimmer» in der Schaubühne Berlin und war Co-Host des vietdeutschen Podcasts «Rice and Shine».
🔗Komm dahin, wo es still ist | Rowohlt Verlag
Die Goldene Discofaust
Die Goldene Discofaust ist eine Gruppe von Künstlerinnen, die durch die Gründung ihres Kollektivs eine eigene Plattform geschaffen haben, um gemeinsam künstlerische Experimente zu wagen und um miteinander in einen interdisziplinären Diskurs zu treten. Aktuelle und gemeinsame Interessen und Themen sind oft die Basis für die verschiedenen Ansätze, wie Comic, Fotografie, Collage oder Performance. Die Goldene Discofaust findet meist auf humorvolle und spielerische Art zusammen.
B. Ton
B.Ton ist freischaffender Künstler und Kunstvermittler. In seiner Kunst arbeitet er mit unterschiedlichsten Materialien wie Latex, Zement und Metall. Er bringt Farbe an Wände – und unter die Haut. In Unterkünften, Jugendzentren und auf der Straße bindet er Menschen und ihre Umgebung in seine künstlerische Praxis mit ein. B.Ton lebt und arbeitet in Bayern. Klingt hart, ist es auch.
MC Hasan & Momo Novus
MC Hasan und Momo Novus mögen sehr unterschiedliche Backgrounds haben – doch die Liebe zu Rap schafft eine Verbindung, die stärker ist als Herkunft. Raptexte in verschiedenen Sprachen wirken wie biografische Heilsalbe auf Beats, über die lyrisch gedribbelt wird – mal wütend, mal kritisch, mal hoffnungsvoll.
Momo Novus Instagram
Momo Novus Spotify
MC Hasan Instagram
MC Hasan Spotify
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