Legal Centre Lesvos

Die völkerrechtswidrige Praxis sogenannter „Pushbacks“, bei der Schutzsuchende entweder auf See oder Land aufgegriffen und gewaltsam zurückgeführt werden, erreichte im Jahr 2021 eine völlig neue Qualität. Geflüchtete, die bereits den Boden von Lesbos erreicht hatten, wurden von maskierten Männern aufgegriffen, oft misshandelt, entführt und auf offenem Meer auf manövrierunfähigen „Rettungsinseln“ ausgesetzt. Fast nie haben die Geflüchteten, die dieser Gewalt ausgesetzt sind, Zugang zu Anwält*innen oder erhalten Informationen über ihre Rechte. Dagegen kämpft das Legal Center Lesvos und nimmt Menschen direkt nach ihrer Ankunft in Empfang und stellt ihnen rechtliche Unterstützung zur Seite. So konnten allein dieses Jahr über 500 Personen registriert und in den regulären Asylprozess gebracht werden. Das schützt Geflüchtete vor weiteren Rechtsverletzungen. Außerdem hat die Organisation es als eine der wenigen geschafft, zwei Fälle von Menschenrechtsverletzungen vor den Europäischen Gerichtshof zu bringen.