Die Balkanroute ist nicht nur eine der tödlichsten, sondern auch eine der am meisten in den Schatten der Öffentlichkeit geratenen Migrationsrouten in die EU. Viele Hilfsorganisationen haben sich bereits zurückgezogen oder mussten wegen Kriminalisierung oder fehlender Finanzierung schließen. Die Wiener Organisation SOS Balkanroute ist eine der wenigen NGOs, die nach wie vor Erste Hilfe leistet, sowie Sachspenden und Lebensmittel an die Menschen in und außerhalb der bosnischen Zwischenaufenthaltslager verteilt. Und nicht nur das: Gemeinsam mit Euch wollen wir die SOS Balkanroute dabei unterstützen, den Friedhof für Geflüchtete nahe der Stadt Bihac zu erneuern und den dort Begrabenen und ihren Verwandten ein würdevolles Andenken möglich machen.
Werde mit uns aktiv! Hier geht es zu unserer Kampagne:
Wie ist die Situation heute auf der Balkanroute?
2015 klopfte sich der damalige österreichische Außenminister Sebastian Kurz schon selbst auf die Schulter für seine Rolle als “Mann, der im Alleingang die Balkanroute geschlossen hat”.
Fast 10 Jahre später hat Österreich mit viel EU-Zustimmung und EU-Geldern die Abschottung nach Osten hin optimiert – die Balkanroute aber keinesfalls wirklich “geschlossen”. Noch immer versuchen jedes Jahr mehrere Zehntausende Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten fliehen mussten, über diesen Weg in die EU zu gelangen. Die schlichtweg fehlenden legalen Fluchtwege – egal über welche Route – in Kombination mit der Erschwerung und Kriminalisierung des Grenzübertritts, um überhaupt einen Asylantrag stellen zu können, führen zu unendlich viel Leid und Tod an den EU-Grenzen zu Serbien und Bosnien.
Um überhaupt eine Chance zu haben, in die EU zu gelangen, müssen fliehende Menschen reißende Flüsse, endlose Felder und Wälder und hohe Stacheldrahtzäune überwinden. Oft werden sie dann noch obendrein von Grenzbeamten abgefangen, verprügelt, beklaut und zurückgedrängt. Trotzdem versuchen viele Menschen es weiter – einfach weil sie keinen Weg zurück und keinen anderen Ausweg haben. Menschenhandel, Ausbeutung und Gewalt sind ständige Begleiter von Schutzsuchenden auf ihrem Weg durch alle angeblich “sicheren Transitländer” bis sie nach Österreich gelangen.
Die EU vernachlässigt ihre Schutzpflicht, verstößt gegen internationales Recht und das Gebot der Nichtzurückweisung – und hat offensichtlich in der Praxis schon das individuelle Recht auf Asyl abgeschafft.
Es liegt deshalb mehr denn je in den Händen einer solidarischen europäischen Zivilgesellschaft, sich gegen diese Politik der Ausgrenzung zu stellen und allen Menschen, die bei uns Schutz suchen, eine menschliche und würdevolle Ankunft und Chance auf ein sicheres Leben zu bieten. Es liegt an uns allen, niemanden zurückzulassen.
Auch du kannst diese Vision mit uns gemeinsam wahr machen und einen Beitrag leisten!
Zur Kampagne:
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