Action for Women
The Pomegranate Project ist eine von Frauen geführte Initiative, die von, für und mit Frauen konzipiert und durchgeführt wird. Sie bieten ein ganzheitliches Schutz- und Empowerment-Modell für Frauen, die nach Europa geflohen sind, wobei den Frauen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht sind und diese überlebt haben, Priorität eingeräumt werden. Das Projekt bietet einen ausschließlich für Frauen bestimmten sicheren Raum, sichere Unterbringung, psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, Fallmanagement und einkommensschaffende Möglichkeiten, um die Fähigkeiten, Ressourcen und Widerstandskraft von Frauen, die nach Europa geflohen sind, zu entwickeln und zu stärken. Das mehrheitlich griechische Team trägt dazu bei, Netzwerke der Unterstützung und Solidarität zwischen vertriebenen Frauen und der griechischen Gemeinschaft aufzubauen. Dieses ganzheitliche Modell hilft den Frauen, ihre Macht wiederzuerlangen – sowohl individuell als auch kollektiv.
Makerspace Lesvos
Camps für Geflüchtete gehören zu den schlimmsten Orten auf der Welt. Menschen leben dort teilweise jahrelang ohne Perspektive unter prekären Umständen. Den Menschen durch einfache Unterstützung das Leben etwas leichter zu machen, ist das Ziel von Makerspace Lesvos. Die Menschen hinter dieser kleinen Organisation, viele davon selbst Geflüchtete, die im Camp leben, helfen bei der Reparatur und dem Austausch von Telefonen, Fahrrädern und Kleidung. In Workshops bringen sie sich außerdem gegenseitig Reparaturen bei. Dadurch werden Probleme gelöst – und kleine Freuden bereitet. Der Space ermöglicht den Menschen ihre technischen Fertigkeiten zu teilen, weiter auszubauen und neue zu erlernen. Ein wertvoller Teil eines Teams zu sein, gibt den Geflüchteten oft ihr Selbstvertrauen wieder. Sie holen sich einen Teil des Respektes und der Würde zurück, der durch die systematische Entmündigung und Repression der Menschlichkeit in den Lagern oft verloren geht.
Healthbridge Medical Organization
Healthbridge Medical hat das letzte Jahr damit verbracht, Versorgungslücken vor Ort auf Lesbos zu füllen – sei es die medizinische Versorgung während Notfallschichten, das Angebot medizinischer Übersetzungsdienste an verschiedenen Standorten oder die Betreuung komplexer medizinischer Fälle. Dabei hat Healthbridge Medical versucht, alle Möglichkeiten zu finden, wie sie die Arbeit anderer NGOs, die ebenfalls medizinische Versorgung anbieten, ergänzen können. Mit über zwei Dutzend geflüchteten Menschen, die in dem Team arbeiten, bekommen sie eine einzigartige Perspektive auf die Bedürfnisse von Menschen auf der Flucht. Anstatt Geflüchteten zu sagen, was sie tun müssen, um sich besser zu fühlen, tut Healthbridge Medical ihr Bestes, um sie mit genau den Ressourcen in Verbindung zu bringen, die nachhaltige Verbesserung versprechen. Dies kann die Anbindung an bestehende Ressourcen oder die Deckung von medizinischen Bedürfnissen umfassen, die sonst nicht verfügbar sind, wie z.B. MRTs, CT-Scans und komplexe Blutuntersuchungen. Wenn sich die Situation ändert und neue Hindernisse entstehen, versuchen sie weiterhin, diesen Teil des Weges so human und menschenwürdig wie möglich zu gestalten.
LeaveNoOneBehind Soforthilfe
Als Teil der Soforthilfe sind Teammitglieder aus unserem LeaveNoOneBehind Team vor Ort auf Lesbos mit den Menschen aus dem neuen Camp Moria gemeinsam einkaufen gegangen um so individuelle, essentielle Bedürfnisse der Menschen im Camp zu decken und gleichzeitig ein maximales Maß an Selbstbestimmung und Würde den Menschen gegenüber zu bringen. Gemeinsam haben wir so verschiedenste Sachgüter in Form von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Elektroheizgeräten, Decken, Kleidung oder ähnlichem für und mit den Camp Bewohner*innen gemeinsam gekauft.
The Shower Box
Wir betreiben auf Lesbos ein Community Center, in dem sich 40 Warmwasserduschen befinden, bestehend aus vier Containern mit jeweils zehn Duschen. Zusätzlich gibt es einen Container mit Toiletten. Neben dringend benötigten Dusch- und Waschmöglichkeiten im Allgemeinen dient das Projekt auch der Behandlung von Krätzmilben, die sich aktuell im Camp auf Lesbos ausbreiten. Auch ist es ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Privatsphäre der Menschen im Camp.
Wave of Hope for the Future
Wave of Hope for the Future ist ein Netzwerk selbstorganisierter Schulen – von Geflüchteten für Geflüchtete. Die Initiative wurde von Geflüchteten im Camp Moria auf Lesbos gestartet und weitete sich schnell auf andere Camps in Griechenland aus. Anfang 2019 begann Zekria Farzad auf dem “Olivenhain” um das Camp Moria, Unterricht für Kinder anzubieten. Sein einziges Hilfsmittel: ein Whiteboard auf einer Bank. Der Initiative schlossen sich schnell andere Geflüchtete an. Gemeinsam begannen sie, ein Netzwerk von Schulen aufzubauen, das heute Unterricht in Kunst, Englisch, Griechisch, Sport und anderen Fächern für mehr als 4,000 Schüler*innen anbietet und sogar den Wiederaufbau einer Schule in Afghanistan unterstützt. Die Wave of Hope Schule ist ein beeindruckendes Beispiel für die Selbstorganisation von Geflüchteten in den verschiedenen Camps und für die Bereicherung einer vielfältigen Gesellschaft.
Kitrinos Healthcare
Kitrinos Healthcare ist eine medizinisch arbeitende NGO, welche die Versorgung von Menschen auf der Flucht im abgebrannten Lager Moria auf Lesbos sichergestellt hat. Kitrinos ist seit 2015 in Griechenland tätig, und hatte seit 2018 eine Klinik in Moria, wo insbesondere Patient*innen mit chronischen Erkrankungen versorgt werden. Darüber hinaus verantwortet Kitrinos die medizinische Versorgung einer großen Gruppe von Müttern und Kindern in der UNICEF Tapuat Schule, die seit dem Feuer in eine Notunterkunft umgewandelt wurde. Die Organisation hat im Feuer von Moria einen Großteil der Ausrüstung und Materialien verloren, wobei der medizinische Bedarf vieler Geflüchteten gewachsen ist. Kintrinos kaufte ebenfalls die Waschmaschinen und Trockner, welche nun im #LNOB Community Center betrieben werden und Teil des Anti-Krätzmilben-Programms für das Camp auf Lesbos sind.
LNOB Warehouse Lesbos
Das #LeaveNoOneBehind Warehouse befindet sich keine fünf Gehminuten vom Camp Kara Tepe entfernt und dient als Logistikzentrum für Sachspenden aller Art. Durch Kampagnen wie „Tour d’Amour“ und „#10.000Schuhe“ konnten in Zusammenarbeit mit weiteren NGOs in Deutschland Sachspenden gesammelt und sortiert werden, um sie dann an die Campbewohner*innen vor Ort auf Lesbos abzugeben. Gleichzeitig konnten die Sachspenden auch in andere Regionen wie Chios, Samos, Athen und Thessaloniki, oder sogar bis nach Bosnien und Calais in Nordfrankreich weiterverteilt werden. Zusätzlich dient das Gebäude als Eventzentrum für unterschiedliche Veranstaltungen wie z.B. die Ausstellung „#RememberMoria“, „The Boat Theater Group“, oder für Gesprächsrunden mit politischen Delegationen.
Exhibition Remember Moria
Unser #LNOB Lagerhaus auf Lesbos wurde für die Ausstellung #RememberMoria in ein Eventcenter verwandelt. Die Ausstellung sollte an die Nacht erinnern, in der das Camp Moria vollständig niedergebrannt ist und mehr als 14.000 Menschen ihr letztes Hab und Gut verloren haben und auf die Straße getrieben wurden und wo sie mehr als 14 Tage ohne sanitäre Anlagen und medizinischer Versorgung ausharren mussten. Wir wollten an einen Ort erinnern, der "die Schande Europas” genannt wurde.
School of Peace
Die internationale School of Peace für Kinder und Erwachsene auf Lesbos bietet den Menschen im Camp die Möglichkeit Englischkurse und weitere Schulfächer zu belegen. Daneben bietet die School of Peace ihren jüngeren Schüler*innen einen speziellen Lehrplan für Jugendliche, wo sie die Möglichkeit haben alltägliche Fähigkeiten und Skills zu erlernen. Ihr Ziel ist es dabei, das Selbstvertrauen, die akademischen Leistungen und die soziale Kompetenz der Schüler*innen zu fördern. Unterrichtet werden Sie dabei von Lehrer*innen, die sich ebenfalls auf der Flucht befinden und im Camp leben. Die Schule fördert so auch ihre Erfahrung, ihre Kreativität und demonstriert Selbstvertrauen innerhalb der Gemeinschaft. Darin besteht auch das Ziel der School of Peace: Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen der Menschen stärken, sie inspirieren und ihr Leben positiv mitzugestalten. Seit Anfang 2017 haben über 5000 Schüler*innen die Kurse der School of Peace belegt.