Vor Gericht: Wir haben 3 Kriminalisierungsverfahren auf Samos begleitet
Von 17.2 bis 19.2.2025 waren wir mit LeaveNoOneBehind auf Samos und begleiteten insgesamt drei Gerichtsverfahren von Geflüchteten. Die Anklage in allen drei Fällen: Schmuggel. Über 2000 Personen mit Fluchthintergrund teilen momentan dieses Schicksal in griechischen Gefängnissen.
Online-Q&A: 6. Nov. 2024 – A Life Long Innocent In Prison?
Am 6. November um 17 Uhr CET bekommst du die Möglichkeit, von Homayouns Anwält*innen und dem #FreeHomayoun-Team mehr über sein Verfahren und über die Kriminalisierung Geflüchteter in Griechenland zu erfahren.
Pressemitteilung – Freiheit für Homayoun
Seit drei Jahren sitzt Homayoun Sabetara unschuldig in Griechenland im Gefängnis. Auf seiner Flucht wurde er gezwungen, das Fluchtauto zu steuern. Dafür hat ihn ein Gericht in Thessaloniki unter dem Vorwand “Schleusung” zu 18 Jahren Haft verurteilt. Vor seinem Berufungsprozess am 24.9. fordern 70 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter Leave No One Behind, Sea-Watch und Borderline Europe, seine Freilassung sowie ein Ende der Kriminalisierung von flüchtenden Menschen in Europa.
Pylos ist kein Einzelfall! – Q&A am 3.Juli um 18 Uhr mit den Anwält*innen von Human Rights Legal Project, Samos
Möchtest du mehr erfahren, wie das unglaubliche Team aus Anwält*innen, Aktivist*innen und auf Samos gegen Grenzgewalt, Pushbacks, Menschenrechtsverletzungen und unrechtmäßige Festnahmen Geflüchteter vorgehen? Komm’ zu unserem Q&A am 3.Juli um 18 Uhr und triff’ Dimitris und Ioanna, zwei der Anwält*innen von HRLP und des Pylos-Defense-Teams!
Der Schiffbruch vor Pylos – 1 Jahr später
Ein Jahr nach dem bisher tödlichsten Schiffsunglück in der Ägäis und in der Geschichte der Migration nach Europa in den letzten Jahren blicken wir nicht nur auf ein Jahr der unvollständigen und unaufrichtigen Aufarbeitung der Ereignisse zurück. Auch das zermürbende Gerichtsverfahren gegen die 9 Angeklagten, die für die Katastrophe verantwortlich gemacht werden, neigt sich dem Ende zu.
Human Rights Legal Project
Das Human Rights Legal Project (HRLP) ist eine Rechtshilfeorganisation, die in Griechenland über rechtliche Vertretung, Advocacy und Öffentlichkeitsarbeit Menschenrechtsverletzungen gegen Geflüchtete bekämpft und gegen die Kriminalisierung geflüchteter Menschen an der EU-Außengrenze vorgeht.
Wie wir die Pylos 9 unterstützen können
Am 14. Juni jährt sich der Schiffbruch von Pylos, bei dem über 600 Menschen ihr Leben verloren. Doch statt angebrachter Aufarbeitung von dem, was in griechischen Gewässern unter Beihilfe der griechischen Küstenwache geschah, läuft seit nun einem Jahr ein zermürbendes gerichtliches Verfahren gegen 9 willkürlich ausgewählte Überlebende des Unglücks.
Samos – Menschliche Abgründe im Schatten der Weltöffentlichkeit: Das “Gefängniscamp” in Zervou
Das EU-Parlament hat am 10. April 2024 die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) angenommen - ein dunkler Tag für Europa und die Menschenrechte. Doch Teile dessen, was durch die Reform bald droht, sind längst bittere Realität. So zum Beispiel das "Gefängniscamp" für ankommende Geflüchtete auf der griechischen Insel Samos.
Parea Center Lesvos
Seit dem Brand von Camp Moria ist die griechische Insel Lesbos beinahe aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Doch noch immer sind mehr als tausend geflüchtete Menschen auf der Insel gefangen – und werden in gefängnisartigen Zuständen über Monate und Jahre hinweg festgehalten. Europe Cares besteht aus einem festen Staff & Freiwilligen aus dem Camp und betreibt dort das Paréa Center. Geflüchtete bekommen dort täglich warme Mahlzeiten und können diverse kostenlose Hilfsangebote verschiedener Partnerorganisationen wahrnehmen, wie z.B. Rechtsberatung, Sprachkurse, Kleidung und psychologische Beratung. Paréa Lesvos bietet den Geflüchteten einen wichtigen Rückzugsort und beherbergt 10 weitere Hilfsorganisationen. Das Center befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Camp auf Lesbos und wird täglich von 200 bis 400 Camp-Bewohner*innen besucht.
Mare Liberum
Mare Liberum dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und Grenzgewalt gegen Menschen auf der Flucht in der Ägäis. Auf der lebensgefährlichen Fluchtroute zwischen der Türkei und Griechenland werden Migrant*innen regelmäßig von den Behörden mit gewaltsamen Methoden zurückgedrängt, um sie daran zu hindern, Europa zu erreichen. Durch das Veröffentlichen von Zeug*innenaussagen macht Mare Liberum die Stimmen von betroffenen Menschen sichtbar und kämpft gemeinsam für die Stärkung der grundlegenden Menschenrechte. Mit der Sammlung und Veröffentlichung von Daten zur allgemeinen Situation in der Ägäis wird der Druck auf die zuständigen Behörden erhöht, die Menschenrechte zu achten.