Legal Centre Lesvos
Die völkerrechtswidrige Praxis sogenannter „Pushbacks“, bei der Schutzsuchende entweder auf See oder Land aufgegriffen und gewaltsam zurückgeführt werden, erreichte im Jahr 2021 eine völlig neue Qualität. Geflüchtete, die bereits den Boden von Lesbos erreicht hatten, wurden von maskierten Männern aufgegriffen, oft misshandelt, entführt und auf offenem Meer auf manövrierunfähigen „Rettungsinseln“ ausgesetzt. Fast nie haben die Geflüchteten, die dieser Gewalt ausgesetzt sind, Zugang zu Anwält*innen oder erhalten Informationen über ihre Rechte. Dagegen kämpft das Legal Center Lesvos und nimmt Menschen direkt nach ihrer Ankunft in Empfang und stellt ihnen rechtliche Unterstützung zur Seite. So konnten allein dieses Jahr über 500 Personen registriert und in den regulären Asylprozess gebracht werden. Das schützt Geflüchtete vor weiteren Rechtsverletzungen. Außerdem hat die Organisation es als eine der wenigen geschafft, zwei Fälle von Menschenrechtsverletzungen vor den Europäischen Gerichtshof zu bringen.
Medical Volunteers International
Menschen erleiden auf ihrer Flucht oft starke Gewalt und sind extremen Situationen ausgesetzt. Die Frage, ob es medizinische Versorgung gibt, kann daher oft über Leben und Tod entscheiden. Viele der Schutzsuchende, die mit Schlauchbooten das Mittelmeer überqueren, kommen mit schlimmen Traumata und gesundheitlichen Problemen auf Lesbos an. Medical Volunteers International behandelt in Griechenland bis zu 1000 Menschen pro Monat mit medizinischer Grundversorgung, psychologische Unterstützung, Gesundheitsförderkurse und vielem mehr.
No Border Kitchen
No Border Kitchen hat 2015 als selbst organisierte, nicht-hierarchische Gruppe von Kochaktivist*innen begonnen Menschen auf ihrer Flucht entlang der Balkanroute nach Europa zu unterstützen und sie mit warmen Mahlzeiten zu versorgen. Aktuell unterstützen sie bedürftige Menschen, sowohl Einheimische wie auch geflüchtete Menschen, mit dem Nötigsten und versorgen sie mit warmen Mahlzeiten und Essenspaketen. Unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Nationalität oder Religion unterstützt NBK jede*n, der Hilfe benötigt.
Women in Solidarity House
Das Women in Solidarity House ist ein Raum für Frauen, die in den Geflüchtetencamps Moria 2 und Kara Tepe leben. Das Women in Solidarity House bietet den Frauen hier ein sicheres Umfeld und schafft eine gemeinsame Community.
Blindspots
Blindspots hilft überall dort, wo Menschen von Medien, Politik und Öffentlichkeit vergessen werden. Sie rücken die „unsichtbaren Flecken“ Europas in den Fokus des gesellschaftlichen Diskurses und stärken bestehende Hilfsstrukturen. An der bosnisch-kroatischen Grenze, in der Region Velika Kladuša, sitzen Geflüchtete in notdürftig improvisierten Unterkünften fest. Sie sind jeglichen Wind- und Wetterbedingungen schutzlos ausgeliefert. Dies bedeutet im Winter, bei bis zu -20 Grad, lebensbedrohliche Kälte. Zusätzlich werden sie häufig von Grenzbeamten ausgeraubt, zusammengeschlagen und illegal gepushbackt. Blindspots organisiert daher Öfen und Feuerholz für die Menschen. Sie bauen Türen, Fenster und Solarpanels auf die provisorischen Hütten und sorgen für Zugang zu Trinkwasser und Hygieneanlagen. Außerdem dokumentieren sie die unmenschliche und illegale Gewalt an den Grenzen, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen. Ihre Arbeit ist im Winter wichtiger denn je und kann viele Menschen vor dem Kältetod bewahren.
Yoga and Sport For Refugees
Yoga and Sport For Refugees hat als Ziel, Geflüchtete durch Sport zu stärken, sie in die Gemeinschaft zu integrieren und ihre körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern. Das Sportangebot, welches von Schwimmkursen über Kampfsport bis hin zu Yoga reicht, wird hierbei zum Großteil von den Schutzsuchenden eigenverantwortlich durchgeführt und angeleitet. Wenn Menschen teilweise jahrelang im Camp leben, hat das katastrophale Auswirkungen auf ihre psychische und physische Gesundheit. Sportangebote, von Schwimmkursen über Kampfsport bis hin zu Yoga, können dem entscheidend entgegenwirken. Die Sportaktivitäten von Yoga and Sport for Refugees brechen dabei zusätzlich ethnische und religiöse Barrieren auf und schaffen einen Treffpunkt und eine Zusammenarbeit zwischen den Kulturen.
Community Volunteers
Wir arbeiten seit über einem Jahr mit den Menschen aus dem Camp vor Ort zusammen und beziehen sie in unsere tägliche Arbeit im #LNOB Warehouse und Community Center ein. Dadurch geben wir den Geflüchteten eine Räumlichkeit, sich zu entfalten und dem Camp Alltag etwas zu entfliehen. Zusätzlich bieten wir Bildungsprogramme an, wie z.B. den drei mal die Woche stattfindenden Englischunterricht.
The Hope Project
Das Hope Project Greece leistet seit Anfang 2015 Hilfe für Geflüchtete, die auf Lesbos ankommen. Es basiert dabei auf den Prinzipien der Würde, des Mitgefühls und der Sicherheit für alle. Der Raub der Menschenwürde von Geflüchteten und die Art und Weise ihrer Behandlung darf in Europa nicht akzeptiert werden. Freiwillige versorgen täglich ca. 30 Familien mit von ihnen benötigten Dingen, wie z.B. Hygieneartikel, Windeln, Kleidung, Schuhe, Decken und vieles mehr.
One Happy Family
One Happy Family ist eine gemeinnützige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Asylbewerber*innen, Freiwilligen und Menschen aus verschiedenen Nationen einen sicheren Raum der Begegnung zu bieten. Dafür wurde das Community Center auf der griechischen Insel Lesbos errichtet. Aufgrund der geographischen Nähe zur Türkei stellt Lesvos für die meisten Menschen, die vor Krieg und Krisen fliehen, häufig eine Zwischenstation dar. Hier sitzen die Asylsuchenden aufgrund bürokratischer Hürden häufig mehrere Monate fest. Um die Lücke zu schließen, die durch unzureichende humanitäre Hilfe und fehlende staatliche Unterstützung entsteht, bietet One Happy Family, zusammen mit seinen Partnerorganisationen und auf Initiative und Wunsch der Asylsuchenden, viele verschiedene Projekte an, wie z.B. Schulen, Sportprogramme oder psychologische Unterstützung. Die Bandbreite der Projekte variiert dabei je nach Kapazität und Bedarf. Mit dem Community Center will One Happy Familiy die in den Camps lebenden Menschen in die Ideenfindung und Entscheidungsfindung einbeziehen, um ihre Selbstständigkeit, ihren Eigenantrieb und ihr Verantwortungsbewusstsein zu stärken.
Attika Human Support
Attika betreibt eines der größten Lager für Sachspenden auf der Insel Lesbos und spielt damit eine wichtige Rolle bei der Verteilung der Hilfsgüter auf Lesbos, Samos, Chios, Kos und dem griechischen Festland. Viele Geflüchtete besitzen meist nur wenige persönliche Gegenstände, wenn sie auf der Insel ankommen und brauchen warme, trockene Kleidung und Schuhe. Das Attika-Team sortiert, liefert oder organisiert die Abholung für die unterstützenden NGOs, die die Sachspenden im Rahmen ihrer eigenen Hilfsprogramme verteilen. In Verbindung mit dieser Massenverteilung packt Attika auch täglich spezifisch angeforderte Artikel und liefert sie direkt an die Bewohner*innen der Lager.