Boot-Tragödie in Griechenland vor Pylos: Hunderte Menschen vermisst
Juni 14, 2023
Ein Boot mit hunderten Menschen an Bord ist kurz vor Pylos, Griechenland, gekentert. Das Schiff fuhr von Libyen Richtung Italien. Bisher konnten nur etwa 100 Menschen gerettet werden, hunderte sind noch vermisst – es könnte sich um eines der tödlichsten Schiffsunglücke überhaupt handeln.
Laut dem Projekt AlarmPhone befanden sich 750 Menschen an Bord, andere Quellen berichten von etwa 400 Menschen. Unsere Gedanken und unser Beileid sind bei den Angehörigen und Überlebenden.
Auch wenn von Schiffsunglücken gesprochen wird, kann man die Realität auf dem Mittelmeer kaum ein Unglück nennen. Diese Toten sind politisch gewollt, mindestens in Kauf genommen.
Drei einsatzbereite Seenotrettungsschiffe sind aktuell in Italien festgesetzt und dürfen nicht helfen. Anderen fehlen Gelder, um operieren zu können.
Statt wie versprochen Seenotrettung zu unterstützen, stimmt die deutsche Bundesregierung weiterer Abschottung zu. Die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems wird Tragödien wie diese nicht verhindern, sondern Routen einzig länger und tödlicher machen. Nicht weniger Menschen werden fliehen, aber mehr Menschen werden sterben.
Historisch nannte Nancy Faeser die europäische Einigung zu noch mehr Abschottung. In die Geschichte wird die EU vor allem damit eingehen wie sie ihre Werte verriet und zehntausende Menschen sterben ließ.
Quelle: Aegean Boat Report, AlarmPhone
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